Ausbildung weiter auf hohem Niveau

Schweissen
Handwerkskammer

Ausbildung weiter auf hohem Niveau

Trotz eines kammerweit leichten Rückgangs der Ausbildungszahlen bilden die über 10.800 Handwerksbetriebe der Region weiterhin überproportional viele Lehrlinge aus.

In der Ausbildungsstatistik verzeichnet die Handwerkskammer zum Stichtag 31.12.2019 einen Gesamtbestand von 6991 Verträgen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 68 Verträge (-0,9%). Zunehmende Sorgen bereitet der Kammer die Entwicklung der Zahlen bei den neu abgeschlossenen Verträgen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich hier ein Rückgang von 2683 auf 2538 Verträge (-5,5%).

„Trotz dieser marginalen Verringerung bilden unsere Handwerksbetriebe weiterhin bundesweit proportional mit die meisten Lehrlinge aus und sorgen gerade in den ländlichen Regionen für eine gesicherte Perspektive der Schulabgänger im Handwerk“, bilanziert Kammerhauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt. Neben dem veränderten Bildungsverhalten der Schulabgänger*innen und der demografischen Entwicklung stehe das Handwerk insbesondere in einem verschärften Wettbewerb mit der Industrie, dem Handel und dem Dienstleistungssektor. „Gerade in den größeren Kommunen ist diese Konkurrenz stärker ausgeprägt“, so Ruschhaupt weiter. Für die einzelnen Landkreise ergibt sich folgendes Ergebnis: Osnabrück Stadt/Land: Neu abgeschlossene Lehrverträge 1.227 (-2,6%). Lehrstellen insgesamt 3.463 (-2%). Emsland: Neu abgeschlossene Lehrverträge 1.024 (-7,5%). Lehrstellen insgesamt 2.733 (+0,1%). Grafschaft Bentheim: Neu abgeschlossene Lehrverträge 286 (-9,5%). Lehrstellen insgesamt 792 (+0,3%).

Diesem Rückgang an Verträgen stehen allerdings auch zahlreiche unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Gleichzeitig vermelden die Bundesagentur für Arbeit und die jeweiligen kommunalen Arbeitsvermittlungsinstitutionen so gut wie keine unversorgten Bewerber, die für eine Ausbildung im Handwerk in Frage kommen. Die Folge: Vor dem Hintergrund einer guten Konjunkturlage mit gefüllten Auftragsbüchern ergeben sich für die Kunden längere Fristen für die Erledigung der Aufträge. „Wir werden unser Bemühen um die passgenaue Besetzung von Lehrstellen im Sinne unserer Mitgliedsbetriebe unvermittelt fortsetzen“, erklärt Harald Schlieck, Geschäftsführer des Dezernats Berufsbildung. Dazu gehöre gleichermaßen der politische Einsatz, gemeinsam mit den berufsbildenden Schulen der Region sich dafür einzusetzen, dass die Auszubildenden auch in Zukunft keine weiten Wege zu ihrer Berufsschule antreten müssen. Schlieck: „Wenn es sich nicht vermeiden lässt, weil die Klassenstärke zu gering geworden ist, dürfen die dadurch anfallenden Fahrtkosten nicht zu Lasten der Azubis und der Betriebe gehen. Daher fordern wir die zeitnahe Einführung des ‚Azubitickets‘, damit unsere Auszubildenden analog zu den Studierenden auch niedersachsenweit kostenneutral mobil sein können“.