Förderpreisträger stehen fest

Handwerkskammer

Förderpreisträger stehen fest

Neun Betriebsnachfolger*innen aus dem Kammerbezirk durch Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung gefördert

Die Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung prämiert gemeinsam mit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim Nachfolger*innen von Handwerksbetrieben mit ihrem Übernahmekonzept. Der Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro pro Preisträger*in wird dabei für ein individuelles Coaching-Programm verwendet. Das mehrmonatige Coachingprogramm unterstützt die Preisträger als Nachfolger*in darin den Übernahmeprozess und die betriebliche Weiterentwicklung nach der Übernahme erfolgreich zu gestalten. Alle Preisträgerinnen und Preisträger trafen sich jetzt zu der Auftaktveranstaltung im Lingener IT-Zentrum.

„Sie alle haben sich für eine aktive Nachfolgeregelung entschieden und wollen Ihre Betriebe erfolgreich zukunftsfest machen“, erklärte Kuratoriumsmitglied Peter Voss in seiner Begrüßung und machte als erfahrener Handwerksunternehmer im Ruhestand klar, dass allein warme Worte keine Hilfe sind, denn der Übernahmeprozess koste „viel Zeit, sehr viel Geld und noch viel mehr Nerven“. Der ehemalige Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim betonte die Notwendigkeit einer Unterstützung und Förderung von Nachfolger*innen angesichts der Tatsache, dass rund ein Drittel aller 11.000 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk in den nächsten Jahren aus Altersgrüngen zur Übernahme anstehen. Hier setze die Stiftung an und biete finanzielle Unterstützung: „Wir wollen aufmerksam machen auf ein Nachfolgeproblem und Sie, verehrte Preisträger*innen sind Teil der Lösung dieses Problems.“ Denn, so Voss weiter, wenn eine Nachfolgeregelung ausbleibt oder scheitert kostet das wertvolle Ausbildungs- und Arbeitsplätze, die unwiderruflich verloren gingen.

Alle Preisträger*innen durchlaufen jetzt ein Neunmonatiges maßgeschneidertes Individualprogramm in Gruppen- und Einzelcoachings. Dabei werden den Teilnehmern die wesentlichen Fähig- und Fertigkeiten an die Hand gegeben, um den ausgewählten Betrieb zu übernehmen und zukunftsfähig weiterzuführen. Ziel des Coaching ist, die Nachfolger*innen in die Lage zu versetzen eigene tragfähige Geschäftsstrategien zu entwickeln und umzusetzen, ihre eigene Unternehmer- und Führungsrolle zu finden und mit der richtigen Gesprächsführung und Kommunikationstechniken die eigenen Vorstellungen durchzusetzen. „Deshalb startet der Coach mit einer Ist-Analyse und gemeinsam werden die Themen projektiert, die die Nachfolger*innen umtreiben. Anschließend wird das jeweilige Programm zusammengestellt und definiert, wer von den Beratern den jeweiligen Nachfolger unterstützen kann“, erklärt Projektkoordinatorin Annika Hörnschemeyer (Nachfolgemoderatorin der Handwerkskammer) die Systematik.  Innerhalb des Programms werden die Lerninhalte individuell auf die jeweilige Nachfolge-Situation angepasst und durch passgenaue Einzelberatungen ergänzt. In ergänzenden Erfahrungsaustauschrunden wird regelmäßig über die neuen Erkenntnisse und die Anwendung im eigenen Betrieb diskutiert. Voss: „Wir wollen nicht allein Innovationen fördern, sondern auch ein Netzwerk bilden zu Wissenschaft und Forschung und zu innovativen Startup-Ideen – eben eine umfassende Innovationskette!“

David Gründker, Dachdecker und Betriebswirt des Handwerks wird die Firma seines Vaters  und seines Onkels übernehmen, die August Gründker Bauunternehmen & Bedachungen GmbH aus Glandorf. Der 30-jährige hat großen Respekt vor der Übernahme und konkrete Erwartungen an das Coachingprogramm: „Ich möchte lernen, auf eine gute Ebene mit den Mitarbeitern zu kommen, die richtige Gesprächsbasis zu finden, aber auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter herauszuhören.“

Frederike Meyer, Tischlermeisterin möchte die Teamplan Josef Meyer GmbH aus Nordhorn übernehmen. Die 27-jährige hat zwar im Meisterkurs viel theoretisches Wissen vermittelt bekommen, doch ist es ihr enorm wichtig beim Nachfolgeprozess begleitet zu werden: „Besonders interessant ist für mich das individuelle Coaching, dass sich mit den Themen auseinandersetzt, die uns aktuell beschäftigen, insbesondere auch in der derzeitigen Corona-Situation.“

Maik Wigger (38), Technischer Zeichner und Betriebswirt des Handwerks übernimmt die Busch und Busch EMV GmbH in Wilsum: „Ich habe die Info-Mail der Handwerkskammer angeschaut und die Themen die dort beschrieben waren, fand ich ziemlich passend für das, was ich mir für die kommende Zeit auch selber auf die Fahnen geschrieben habe.

Diese weiteren Nachfolger*innen werden durch die Aloys und Brigitte Coppenrath Stiftung gefördert und möchten folgende Betriebe mit einer Größenordnung von 6-220 Mitarbeiter*innen übernehmen:

Sabrina Ahaus (24), Bäckermeisterin und Betriebswirtin des Handwerks. Vollkornbäckerei Ahaus GmbH, Hüven.

Marielle Lonnemann (30), Augenoptiker- u. Hörgeräteakustikmeisterin, technische Betriebsmanagerin, 30 Jahre. Lonnemann Optik ?s & Hörakustik, Spelle.

Daniel Niemeyer (33), Bestattermeister, Geprüfter Thanatopraktiker, Master of Arts (Studium Wirtschafts- und Rechtswissenschaften). Bestattungshaus Niemeyer GmbH, Nordhorn.

Victoria Reker (22), Gebäudereinigerin, Bachelor of Arts, 22 Jahre. Ebrecht Reker Glas- und Gebäudereinigung GmbH, Osnabrück.

Sören Schierbaum (30), Zimmerermeister und Holzbauingenieur. Zimmerei Heggemann GmbH & Co. KG, Melle.

Stefan Thomas (39), Kraftfahrzeugtechnikermeister. Hagemeier Autotechnik, Bad Rothenfelde.

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