Handwerker beurteilen Verkehrssituation kritisch

Verkehrssituation Osnabrück

Handwerker beurteilen Verkehrssituation in Osnabrück kritisch

Handwerkskammer fragt Betriebe: Verkehrssituation in Osnabrück führt zu erheblichen Beeinträchtigungen und finanziellen Einbußen.

Die Handwerkskammer hat mit einer online-Umfrage ihre Mitgliedsbetriebe zur Einschätzung der Verkehrssituation in Osnabrück gebeten. Das Ergebnis ist eindeutig und bestätigt die Handwerkskammer in ihren Aktivitäten bezüglich der Forderungen an die Verantwortlichen der Stadt Osnabrück, umfassende Verbesserungen des Verkehrsflusses zeitnah und umfassend umzusetzen. „Gemeinsam mit der Stadt müssen wir an Lösungen arbeiten, um Handwerksbetriebe und deren Beschäftigten nicht zu frustrieren“, bringt es Hauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt auf den Punkt. Der enorme Zeitaufwand für den Kundenservice bedeute mittlerweile eine erhebliche Kostensteigerung für die in Osnabrück tätigen Handwerksbetriebe. „Die Verkehrssituation ist nach Angaben unsere Mitgliedsbetriebe durchweg als kritisch zu bezeichnen“, fasst der Kammerchef die Umfrageergebnisse zusammen.

In Osnabrück und Umgebung ist in den letzten Monaten intensiv über die Verkehrssituation in Osnabrück diskutiert worden. Einerseits führten mehrere – zum Teil zeitlich parallel – eingerichtete Baustellen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf dem Wall. Anderseits sind durch die Stadtverwaltung und Stadtpolitik in jüngster Vergangenheit unterschiedlichste Maßnahmen angekündigt worden, wie z.B. ein Pilotprojekt für Tempo 30 auf Ein- und Ausfallstraßen, die zu einer gewissen Unsicherheit führen. Demnach bewerten drei Viertel der befragten Betriebe den aktuellen Verkehrsfluss durch Osnabrück als schlecht. 52% vergaben die Note mangelhaft, 23% ungenügend. Die Erreichbarkeit der Innenstadt wird von 40 % der befragten Betriebe als mangelhaft und von 12% als ungenügend bewertet.

Die Verkehrsbehinderungen der letzten Monate haben zudem zur Beeinträchtigung der betrieblichen Arbeitsabläufe bei den Handwerksbetrieben geführt. So gaben 67% an, dass die angespannte Verkehrslage in Osnabrück sehr häufig die Arbeitsabläufe gestört hat. Zum Glück zeigen die Kunden Verständnis. So gaben gut 55% an, dass die Kunden tolerant reagierten, wenn es aufgrund von Verkehrsbehinderungen zur Beeinträchtigung der Auftragsabwicklung gekommen ist. Auch hat die deutliche Mehrheit der befragten Handwerksbetriebe den Eindruck, dass sich mit dem Abschluss der meisten Bauarbeiten auf dem Wall die Verkehrsflusssituation in Osnabrück nicht wesentlich verbessert hat. So gaben rund 81% der befragten Betriebe an, dass Sie nach dem Ende der meisten Baustellen auf dem Wall keine Verbesserung wahrgenommen haben.

Aus Sicht der befragten Handwerksbetriebe werden vor allem fünf konkrete Verbesserungsvorschläge benannt: Effizientere Ampelschaltung, besseres Baustellmanagement, Stärkung des ÖPNV, Park- and Ride-Angebote an den Ein- und Ausfahrtsstraßen für Pendler und der Lückenschluss der A33 zur Entlastung des Walls.
„Wir werden die Ergebnisse der Stadt präsentieren, erläutern und darstellen, wie es in absehbarer Zeit Änderungen in der Verkehrspolitik geben sollte, um die kritischen Zustände auf Osnabrücks Straßen zu beenden. Allerdings sehe ich auch die Arbeitgeber in der Pflicht, Ihren Beitrag zu leisten. Generell muss die Digitalisierung intensiver zur Optimierung von Beschaffungsprozessen, einer intelligenten Auftragsabwicklung inklusive Routenmanagement oder einem Carpooling für pendelnde Beschäftigte genutzt werden“, resümiert Ruschhaupt.

Hier finden Sie die detaillierten Infos zu den Umfragewerten