
Die Handwerkskammer hat mit Unterstützung der Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung acht Betriebsnachfolger und eine Betriebsnachfolgerin für die Übernahme von Handwerksunternehmen geschult. In Lingen fand jetzt die Abschlussveranstaltung statt, nachdem die junge Handwerkselite mehrere Monate in sämtlichen Bereichen der Nachfolgeprozesse von erfahrenen Dozenten geschult worden waren. Die Aloys & Brigitte Coppenrath Stiftung unterstützte dabei die Schulungskosten mit 2.500 Euro pro Teilnehmer. Das Coachingprogramm unterstützte die zukünftigen Betriebsinhaber und -inhaberinnen darin, den Übernahmeprozess und die betriebliche Weiterentwicklung nach der Übernahme erfolgreich zu gestalten.
„Sie haben Mut und Selbstbewusstsein mit ihrer Entscheidung gezeigt, was für das erfolgreiche Unternehmertum die Grundlage darstellt. Gleichzeitig erhalten sie Ausbildungs- und Arbeitsplätze in unserer Region, wobei sie ihre Betriebe auch erfolgreich zukunftsfest machen“, erklärte Wilhelm Schomaker, Vizepräsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim in seiner Begrüßung und machte als erfahrener Handwerksunternehmer klar, dass es für junge Unternehmer keinen Acht-Stunden Tag gibt, besonders in der Startphase. Schomaker betonte die Notwendigkeit einer Unterstützung und Förderung von Nachfolger und Nachfolgerinnen angesichts der Tatsache, dass rund ein Drittel aller 11.400 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk in den nächsten Jahren aus Altersgründen zur Übernahme anstehen.
„Mit dem Coachingprogramm wird die Betriebsnachfolge in den Fokus gesetzt und gezielt angegangen. Im Tagesgeschehen gehen die Thematiken häufig unter. Dabei handelt es sich um viele Vorbereitungen und Entscheidungen, die langfristig von besonderer Bedeutung sind“, erklärt Teilnehmer Johannes Linnemann. Alle Preisträger und Preisträgerinnen durchliefen ein neunmonatiges maßgeschneidertes Individualprogramm in Gruppen- und Einzelcoachings. Dabei werden den Teilnehmern die wesentlichen Fähig- und Fertigkeiten an die Hand gegeben, um den ausgewählten Betrieb zu übernehmen und zukunftsfähig weiterzuführen. „Das Thema Kommunikation bedeutet für mich sehr viel, da dies der Grundbaustein für ein erfolgreiches Miteinander im Team ist. Gerade im Prozess der Nachfolge fällt mir immer wieder auf, wie wichtig die Kommunikation mit dem Übergeber als auch mit dem Team ist“, stellt Momme Feldkamp fest. Auch die Integration von „Übergebern“ in dem Coachingprogramm war ein wesentlicher Bestandteil der Workshops. Hier flossen die vielfältigen Erfahrungen der „Seniorchefs und –chefinnen“ ein. „Uns war es enorm wichtig, professionelle Strukturen für eine Betriebsübernahme im Handwerk aufzubauen und werden aufgrund der erfolgreichen bisherigen Ar
beit ein weiteres „Coachingprogramm“ für Betriebsnachfolger*innen organisieren“, erklärt Vizepräsident Schomaker anlässlich der Abschlussveranstaltung. Dafür können sich Interessenten ab sofort bewerben. Infos und Anmeldung: www.hwk-osnabrueck.de/coachinprogramm
Und das sind die zukünftigen Handwerksunternehmer und -unternehmerinnen sowie ihre Betriebe:
Kathrin Artmann, Kaufm. Angestellte, Master of Science, BWL, 29 Jahre. HRD Trailer-Engineering GmbH, Emlichheim, Maschinenbau.
Momme Feldkamp, Konstrukteur, Technischer Produktdesigner, Groß- und Außenhandelskaufmann, 25 Jahre. Andreas Feldkamp GmbH, Nordhorn, Metallbau.
Johannes Linnemann, Tischler, Bachelor of Engineering, Technischer Betriebswirt, 25 Jahre. Linnemann Objekt- & Inneneinrichtung GmbH & Co. KG, Melle, Tischler.
Luca Pflugradt, Assistent der Geschäftsführung, Student, 23 Jahre. Zwei K Abdichtungs- & Bodentechnik GmbH, Bramsche, Holz- und Bautenschutz.
Marco Schulte, Elektrotechniker, 30 Jahre. Koldehoff Effiziente Energietechnik, Langen, Elektro,
Robert Schute, Bäcker, Dipl. Wirt-Ing., Brot-Sommelier, 37 Jahre. Bäckerei Gerhard Schute, Surwold, Bäcker.
Jörg Suhlmann, Informationselektroniker, 38 Jahre. Theodor Bohse GmbH, Haren, Installateur- und Heizungsbau, Elektro.
Sebastian Thum, Gebäudereinigermeister, Bachelor of Arts, 35 Jahre. Armin Thum Gebäude- und Glasreinigung, Gebäudereiniger.
Thomas van Lengerich, Bäckermeister, Bachelor of Engineering, 38 Jahre. Lohner Landbäcker Heinrich van Lengerich e.K., Wietmarschen-Lohne, Bäcker.