125-jähriges Jubiläum der Lammers GmbH & Co. KG aus Meppen Tradition als Marketing

Bauunternehmen blickt auf eine wechselvolle Geschichte, eine erfolgreiche Gegenwart und eine prosperierende Zukunft.

Kammerpräsident Reiner Möhle (re.) und Kreishandwerksmeister Andreas Nünemann (li.) gratulieren Familie Hilckmann zum 125-jährigen Betriebsjubiläum
Handwerkskammer

Eigentlich war die große Party schon durchgeplant. Aus bekannten Gründen wurde aus dem Jubiläumsfest ein kleiner Empfang im letzten Herbst. Reiner Möhle, Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ließ es sich aber jetzt nicht nehmen, die Glückwünsche persönlich auszusprechen und eine Urkunde zu überreichen.

„Der Familienbetrieb steht beispielhaft für viele Handwerksbetriebe der Region mit einer generationenübergreifenden Historie, die es zu ehren und zu würdigen gilt.“ Gemeinsam mit Andreas Nünemann, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Emsland Mitte-Süd, überbrachte Präsident Möhle die Glückwünsche der Handwerksorganisationen. Die Inhaberfamilie mit Jochen und Nadja Hilckmann, die die Geschäfte aktuell führen, sowie die Vorgängergeneration Ralf und Änne Hilckmann thematisierten bei dem Gespräch sowohl die Historie, als auch die aktuelle Situation der Firma und deren Zukunftsaussichten. „Der Azubimangel ist bei uns weniger ein Problem, Mitarbeiter generell zu finden schon“, stellt Firmenchef Jochen Hilckmann fest, der auch die Interessen des Handwerks im emsländischen Kreistag vertritt. Grund: Die 125-jährige Tradition! „Die Opas und Väter raten ihrem Nachwuchs bei uns die Ausbildung zu absolvieren und dann weitere Karriereschritte mit dem Betrieb zu planen, weil schon die Generationen vor ihnen bei uns gelernt und gearbeitet hat“, erklärt Jochen Hilkmann.

Die langjährige Firmengeschichte erweist sich also als Marketinginstrument bei der Personalgewinnung. Nadja Hilckmann bestätigt diese These mit einem praktischen Beispiel: „Der Vater und der Großvater unseres neuen Auszubildenden, der im Sommer anfängt, haben bereits bei uns gearbeitet.“ Und die Fluktuation in der Belegschaft ist daher auch äußerst gering. Kammerpräsident Möhle ergänzt: „Im eher ländlich geprägten Regionen wie dem Emsland ist der Handwerksbetrieb vor Ort viel eher noch ein Arbeitgeber auf Lebenszeit, als in den städtischen Regionen.“ Doch auch bei Lammers mit seinen 13 Mitarbeitern, davon zwei Auszubildende, gibt es durchaus Probleme. Zwar seien die Auftragsbücher gut gefüllt, doch Corona und Materialmangel sowie die Explosion der Energiepreise machen auch dem mittelständischen Handwerksbetrieb zu schaffen: „Das sind Verwerfungen am Markt, wie wir sie bislang abseits der üblichen Konjunkturschwankungen überhaupt nicht kannten“, stellt Jochen Hilckmann fest und analysiert: „Wir haben das bislang relativ gut hinbekommen weil wir eine prima Mannschaft an Bord haben – und eine 125-jährige Erfahrung.“