Bundesfamilienministerin Lisa Paus Mehr Frauen ins Handwerk

Beratungsangebot der Handwerkskammer in Berlin ausgezeichnet.

Kammerpräsident Reiner Möhle (li.) und Geschäftsführer Peter Beckmann nahmen die Auszeichnung von Bundesfamilienministerin Lisa Paus entgegen.

Knapp jeder vierte Handwerksbetrieb in Deutschland wird laut einer Studie des ZDH (2021) von einer Frau geführt. Dabei sind deutliche Unterschiede zwischen den Gewerbegruppen im Handwerk feststellbar. Frauen an der Spitze von Handwerksbetrieben finden sich demnach vor allem im Dienstleistungs- und Gesundheitsbereich. Die bundesweite Gründerinnenagentur (bga) hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen an Unternehmensgründungen zu erhöhen und das volkswirtschaftliche Potenzial der Frauen für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu erschließen.

Unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat die Gründerinnenagentur (bga) einen Ideenwettbewerb 2023 ausgerufen, der nach innovativen zukunftsweisenden Handlungsansätzen zur Förderung von Frauen im Handwerk und der Nachfolge sucht. Die Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat sich mit ihrem Beratungs- und Informationsangebot beworben und wurde jetzt in Berlin von Bundesfamilienministerin Lisa Paus ausgezeichnet.

„Wir freuen uns außerordentlich über diese hohe Anerkennung unserer jahrelangen Arbeit bezüglich der Erhöhung des Frauenanteils im Handwerk“, erklärt Kammerpräsident Reiner Möhle, der gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Betriebsberatung und Strukturförderung, Peter Beckmann, die Ehrung in Empfang nahm. Dieser erläuterte vor zahlreichen Teilnehmenden aus Politik, Wirtschaft und Verbänden die vielfältigen Angebote der Kammer: Chefinnen im Handwerk präsentieren sich jährlich auf der Podiumsveranstaltung der Frauen Business Tage; Veranstaltungen, die speziell an Betriebsleiterinnen und Inhaberinnen gerichtet sind; gemeinsame Initiativen mit den regionalen Fraueninitiativen wie den Unternehmerfrauen im Handwerk sowie intensive und individuelle Beratungen zur Existenzgründung und Nachfolge zur Übergabe und Übernahme durch Nachfolgemoderatoren.

Seit Anfang 2022 besteht zudem ein Kooperationsprojekt mit der Agentur für Arbeit mit dem Titel „Das Beste, was Du werden kannst, Du selbst! Zeit zu wechseln – Komm ins Handwerk!„. Es handelt sich dabei um ein niederschwelliges Beratungsangebot insbesondere für Quereinsteigerinnen und Frauen, die sich für einen Wechsel ins Handwerk interessieren. Im Fokus des Beratungsangebots stehen dabei die gewerblich-technischen Berufe, die noch als Männerdomänen gelten. Beckmann: „Wir begleiten die Frauen auf ihrem Weg ins Handwerk. Wir wollen Mut machen, mit Klischees aufräumen und die Frauen auch fachlich qualifizieren.“