Mowitech GmbH aus Glandorf Nachfolge früh entschieden

Detaillierter Fahrplan für die Betriebsübergabe mit Unterstützung der Betriebsberatung der Handwerkskammer.

Die langfristig angelegte Nachfolgeregelung der Glandorfer Firma Mowitech sorgt bei Ihnen für zufriedene Gesichter: Markus Morgret, Marcus Wierling und Betriebsberater Ansgar Göbel von der Handwerkskammer (v.l.)
Handwerkskammer

Markus Morgret wollte Planungssicherheit bei der Nachfolgeregelung für seinen Elektro-Betrieb. Der heute 56-jährige Unternehmer hatte allerdings schlichtweg keinen Plan, wie das funktionieren könnte. Und mit wem. Wie löse ich juristische und betriebswirtschaftliche Fragen? Überhaupt das Thema Geld. Alles komplex und schwierig. Nicht allerdings für Ansgar Göbel. Der erfahrene Mitarbeiter der Abteilung Betriebsberatung der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim erarbeitete gemeinsam mit Morgret ein Übergabekonzept. Mit am Tisch saß auch Marcus Wierling (41). Der Mitarbeiter der Firma bekam Wind von den Plänen seines Chefs und entschloss sich, den Betrieb zu übernehmen. Auch für ihn stellten sich viele Fragen.

„Ich habe meinen ehemaligen Mitarbeiter zum Partner der Firma gemacht, um somit auch langfristig planen zu können“, erklärt Morgret die Ausgangslage. 2005 hat er das Unternehmen gegründet und seitdem immer wieder erweitert. 10 Jahre später kam dann Wierling dazu. Morgret: „Die erste Veranstaltung bezüglich der Nachfolgeproblematik hatte ich bereits vor 6 Jahren in der Handwerkskammer besucht und ab da wusste ich, wo ich mir Hilfe holen kann.“ In den Folgejahren wurden zwei Gesellen eingestellt. Um Wierling als qualifizierte Fachkraft langfristig halten zu können, feilte Morgret mit Unterstützung der Handwerkskammer an einem Übernahmekonzept. Am Ende stand fest: Der Glandorfer wird die gesamte Firma in acht Jahren übernehmen. Dazu wurde das bestehende Unternehmen als GmbH neu gegründet. An dieser sind Morgret und Wierling nun je hälftig beteiligt. „Mir war es wichtig, etwas zu schaffen, das langfristig funktioniert“, betont der 56-jährige Hagener Markus Morgret. Sein Ausstieg aus der Firma ist vertraglich festgelegt und notariell beglaubigt.

„Das ist eine beispielhaft organisierte Übernahme, die auch für andere Unternehmen ein Vorbild sein kann“ betont Ansgar Göbel, betriebswirtschaftlicher Berater der Handwerkskammer. Dabei hebt Göbel insbesondere die sichere Rechtsform und den klaren Zeitpunkt des Ausscheidens von Morgret hervor. Szenarien, bei denen ältere Firmeninhaber die Zügel nicht aus der Hand geben und es dadurch ihren Nachfolgern schwer machen, seien bei dieser Regelung ausgeschlossen, sind sich alle Beteiligten sicher. „Wir haben hier aber ohnehin ein familiäres Miteinander und eine transparente Kommunikation“, betont Marcus Wierling. Bei Problemen setze man sich an einen Tisch und bespreche diese off en, auch mit den Mitarbeitern. Und jetzt? Die Vorhaben für die Zukunft sind bereits klar definiert. Vor allem der technisch anspruchsvolle Bereich der Hausautomation soll weiter ausgebaut werden. „In acht Jahren werden wir voraussichtlich zehn Mitarbeiter beschäftigen, das ist das Ziel“, sagt der zukünftige Firmenchef Marcus Wierling, während Markus Morgret zufrieden nickt und sagt: „Alles richtig gemacht.“

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